Der Metkeller

Wann unser Keller erstmals gegraben und das Presshaus errichtet wurde, ist nicht ganz geklärt. Klar ist, dass alles aus Limberger Sandstein und Granit, sowie alten Ziegelsteinen erbaut wurde.

Auf der administrativen Karte Niederösterreichs von 1867-1882 dürfte der Keller schon eingezeichnet sein.

In der alten Saftgrube des Presshauses – hier wurde früher nach dem Pressen der Traubensaft gesammelt, bevor er in die Weinfässer kam – haben wir Artefakte gefunden, die von der Steinzeugfabrik „Lederer & Nessenyi, Floridsdorf bei Wien“ (1870-1938, wobei Floridsdorf 1903 zum 21. Bezirk Wiens wurde) stammen – auch sie würden gut in diesen Zeitraum passen. 

Die Kellerröhre selbst dürfte in mindestens drei Phasen ausgebaut worden sein und ist gewölbt.

Der Verputz der Fassade wurde im Laufe des 2. Weltkrieges durch Bombentreffer in der näheren Umgebung von der Mauer gelöst. Wir haben die Front so belassen, da sie für viele Insekten und Vögel ein Zuhause darstellt und 2017 nur den Sockel verputzt und die Tür und Fenster umrahmt.

Der Keller liegt derzeit 291m über dem Meeresspiegel am Rande des Manhartsberges, der die Grenze zwischen Wald- und Weinviertel bildet.

„Derzeit“ schreiben wir hier ganz bewusst, denn in einigen Steinen der Mauer sind Fossilien verschiedener Muschelarten zu finden und die Kellerröhre ist in den kompaktierten Sandboden gegraben worden. Zeugnisse der Entstehung des heutigen Manhartsberges, der vor gut 20 Millionen Jahren ein Küstenbereich des Urmeeres – zuerst Tethys und dann Paratethys – war.

An der Stelle wo sich heute der Wiener Stephansdom befindet, wäre man damals etwa 150m weit unter der Meeresoberfläche gewesen. Eine faszinierende Vorstellung, wie wir finden. Wenn es dir ähnlich geht, möchten wir dir einen Besuch im Krahuletzmuseum in Eggenburg nahelegen  – die Fossilien von z.B. Seekühen, Krokodilen etc., die aus der Gegend rund um den Manhartsberg stammen, verdeutlichen die damaligen Landschafts- und Klimabedingungen nochmal ganz eindrücklich.